Zweigriffeliger Weißdorn

Der Zweigriffelige Weißdorn ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Weißdorne und gehört zur Familie der Rosengewächse. Sie ist in Europa verbreitet.

Beschreibung

Erscheinungsbild und Blatt

Der Zweigriffelige Weißdorn ist ein sommergrüner Strauch oder kleiner Baum, der Wuchshöhen zwischen 2 und 10 Metern erreicht. Die Stängel sind verholzt und stark verzweigt. Sie bilden eine Vielzahl von Sprossdornen aus. Die Rinde zeigt eine glatte und hellgraue Oberfläche, wohingegen die Borke braun gefärbt ist und eine rissige Struktur aufweist.

Die Laubblätter sind kahl und wenig geteilt oder bis zu einem Drittel der Spreitenhälfte gelappt, selten sind sie bis zur Hälfte gespalten. Die Blattlappen sind stumpf. Die Blätter der Kurztriebe sind wenig geteilt, kaum über 1/3 der Spreite, im Umriss oval-rundlich mit stumpfen, mehr oder weniger relativ stumpf-gezähnten Blattlappen und die Blattunterseite ist etwas heller grün als die -oberseite, aber nicht bläulich.

Blütenstand, Blüte und Frucht

Die Blütezeit liegt im Mai. Viele Blüten stehen in einem doldenrispigen Blütenstand zusammen. Die zwittrigen Blüten sind bei einem Durchmesser von 0.7 bis 2.5 Zentimetern radiärsymmetrisch und fünfzählig. Die fünf anliegenden bis schräg aufrechten sowie auswärts geneigten Kelchblätter sind breit-dreieckig und kaum länger als breit mit stumpflichem oder abgerundetem oberen Ende. Die fünf Kronblätter sind reinweiß. Es sind stets zwei oder drei Griffel vorhanden, die häufig auch noch an den Früchten erkennbar sind, selten tragen einzelne Blüten auch nur einen Griffel. Die Staubbeutel sind rot.

Nach der Befruchtung werden die unterständigen Fruchtknoten in ein steinhartes Kerngehäuse mit zwei oder drei Steinkernen in rote Apfelfrüchte eingeschlossen. Die Frucht ist bei Reife leuchtend ziegel- bis stumpf-braunrot.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 34.

Ökologie

Beim Zweigriffeligen Weißdorn handelt es sich um einen mesomorphen Nanophanerophyten oder Phanerophyten. Einzelne Exemplare können in sehr seltenen Fällen bis zu 500 Jahre alt werden.

Die Wurzeln weisen eine ektotrophe Mykorrhiza auf.

Blütenökologisch handelt es sich um nektarführende Scheibenblumen mit fischartigem Geruch nach Trimethylamin. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten.

Die Ausbreitung der Diasporen, es sind die Früchte, erfolgt durch Verdauungsausbreitung.

Vorkommen

Der Zweigriffelige Weißdorn ist in den Florenelementen der submeridionalen montanen Zone bis zur temperaten subozeanischen Zone Europas vorhanden. In Deutschland ist er in allen Bundesländern verbreitet, kommt in den Alpen, im Schwarzwald und am Oberrhein aber nur zerstreut vor. Im östlichen Schleswig-Holstein ist der Zweigriffelige Weißdorn Art gemein.

Der Zweigriffelige Weißdorn findet sich in Hecken und Waldrandgebüschen von Laubwäldern oder edellaubholzreichen Wäldern in fast ganz Europa und nördlich bis Südskandinavien.

Nach den Pflanzensoziologischen Einheiten nach Oberdorfer findet sich der Zweigriffelige Weißdorn in den Pflanzengesellschaften der Ordnungen Prunetalia spinosae und Fagetalia sylvaticae.

In den Allgäuer Alpen steigt sie bis zu einer Höhenlage von 1000 Metern auf.