Zimtapfel

Der Zimtapfel, Rahmapfel oder Süßsack ist eine tropische Baumart aus der Familie der Annonengewächse. Die Art stammt aus dem tropischen Amerika und wird wegen ihrer schmackhaften Früchte in den Tropen und Subtropen in zahlreichen Sorten kultiviert.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Der Zimtapfel ist ein Strauch oder ein bis zu 6 Meter hoher Baum mit ausladender Krone. Die Borke ist hellbraun, glatt oder leicht rissig. Die Blätter stehen wechselständig und sind zweizeilig angeordnet. Der Blattstiel wird 5 bis 15 Millimeter lang und ist leicht behaart. Die derbe Blattspreite ist eilanzettlich, 5 bis 17 Zentimeter lang, 2 bis 5.5 Zentimeter breit und ganzrandig. Die Blattbasis ist breit keilförmig bis abgerundet, das Blattende spitz oder stumpf. Die Oberseite ist matt grün, die Unterseite ist heller und flaumig behaart. Die Blätter werden in der Trockenzeit weitgehend abgeworfen. Zerriebene Blätter duften aromatisch.

Blüten

Die Blüten stehen einzeln an jungen Zweigen oder in Gruppen von bis zu vier Blüten gegenüber den Blättern. Sie sind etwa 2.5 Zentimeter lang gestielt und duften. Jeweils drei Kronblätter stehen in zwei Reihen. Die inneren sind nur rudimentär ausgebildet und schuppenförmig. Die äußeren sind elliptisch bis stumpf eilanzettlich, 3 Zentimeter lang und 0.8 Zentimeter breit. Sie sind fleischig, schwach behaart, von grünlichgelber Farbe und auf der Innenseite am Grund rötlich. Die Staubblätter sind keulenförmig, und mit 1 bis 3 Millimetern etwa gleich lang wie die inneren Kronblätter. Die Stempel stehen beim Öffnen der Blüte zu mehreren röhrenförmig zusammen und verwachsen später. Die Blüten werden von Käfern bestäubt.

Früchte und Samen

Als Früchte werden rundliche, beim Ansatz des Stiels eingebuchtete Sammelbeeren gebildet. Sie erreichen einen Durchmesser von 5 bis 10 Zentimeter. Die Frucht ist zur Reife grün, gelbgrün oder violett und oft bereift. Sie ist aus stark gewölbten, eiförmigen Schuppen zusammengesetzt, die sich bei Reife leicht voneinander lösen. Das Fruchtfleisch ist creme-weiß und im reifen Zustand weich und von saftig-breiiger, fein körniger Konsistenz mit süßem Geschmack. Die zahlreichen, glänzend schwarzbraunen Samen sind etwa 1.5 Zentimeter lang und 0.6 Zentimeter breit und verflacht eiförmig. Es gibt auch Sorten, die keine Samen produzieren.

Chromosomenzahl

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14 oder 18.

Verbreitung und Ökologie

Der Zimtapfel stammt aus dem tropischen Amerika, sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet ist jedoch unbekannt. Er ist weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten einer der beliebtesten Obstbäume. Nach Norden reichen die Anbaugebiete bis Florida, Ägypten und China.

Die Art wächst im tropischen und subtropischen Klima in niederschlagsreichen und wechselfeuchten Gebieten. Er braucht in der Wachstumsphase ausreichend Wasser, kann aber auch lange Trockenzeiten blattlos überstehen.

Systematik und Forschungsgeschichte

Der Zimtapfel ist eine Art aus der Gattung Annona in der Familie der Annonengewächse. Die Beschreibung der Art erfolgte 1753 durch Carl von Linné in seinem Werk Species Plantarum. Ein Synonym der Art ist Annona asiatica L.

Der Name der Gattung Annona wurde zuerst von Francisco Hernandez de Toledo verwendet und geht wahrscheinlich auf das Wort anon für die aus der Sprache der Taíno zurück. Das Artepitheton squamosa stammt aus dem Lateinischen und bedeutet schuppig. Es beschreibt die beschuppten Früchte der Art.

Verwendung

Die Früchte des Zimtapfels gehören zum schmackhaftesten Obst der Tropen. Zum Verzehr werden die reifen Früchte aufgebrochen und ohne Schalen und Samen aus der Hand gegessen oder ausgelöffelt. Das Fruchtfleisch wird auch zu Eis verarbeitet oder mit Wasser gemischt als Getränk verwendet. Die Kerne der Samen sind jedoch giftig und verursachen Darmbeschwerden. Unzerkaute, verschluckte Samen mit intakter Schale sind jedoch harmlos. Breiumschläge aus den Blättern werden zur Behandlung von Wunden und Geschwüren verwendet. Der Blattsud ist verdauungsfördernd und wird auch für Rheumabäder und zum Fiebersenken verwendet. Die unreifen Früchte, die Blätter und die Borke werden gegen Durchfallerkrankungen genommen. Das Samenpulver wird als Insektizid eingesetzt.

Ausgewachsene Bäume können jährlich 20 bis 50 Früchte tragen. Da die Blüten nur wenige Stunden zur Befruchtung geöffnet sind, kann der Ertrag durch künstliche Befruchtung gesteigert werden, was den Ertrag je Baum auf 100 Früchte anheben kann.