Wunderbeere

Die Wunderbeere, auch Mirakelfrucht genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Sapotengewächse.

Beschreibung

Bei der Wunderbeere handelt es sich um einen immergrünen kleinen Baum oder Strauch, der Wuchshöhen von bis zu 4.5 Metern erreicht, er bleibt aber meist kleiner.

Er besitzt dichtes Laubwerk am Ende der Zweige. Die verkehrt-eiförmigen, -eilanzettlichen bis lanzettlichen, wechselständigen, büscheligen und kurz gestielten, einfachen Laubblätter sind bis etwa 5-13 Zentimeter lang. Die kahlen Blätter sind ganzrandig und rundspitzig bis spitz.

Die weißen, kurz gestielten, vier- bis fünfzähligen und kleinen Blüten mit doppelter Blütenhülle sind zwittrig. Sie werden während einer langen Periode des Jahres büschelig oder einzeln in den Achselknospen abgefallener Blätter gebildet. Der röhrenförmige Kelch ist bräunlich, pelzig behaart und mit fünf kurzen Zipfeln. Die weiße Krone ist röhrig stehend mit fünf spatelförmigen Petalen. Die Staubblätter sitzen unten an den Kronblättern, bei jedem Staubfaden ist ein petaloides Staminode vorhanden. Der Fruchtknoten ist oberständig und etwas haarig, mit einem langen, leicht konischen Griffel mit kleiner, kopfiger Narbe.

Es werden purpurrote, einsamige, relativ glatte und eiförmige bis ellipsoide, öfters leicht bespitzte Beeren von der Größe einer Kirsche gebildet. Sie sind etwa 1.5 bis 2.5 cm lang, mit dünner aber fester Schale und fast kahl bis etwas behaart. Das Fruchtfleisch ist weißlich bis leicht rötlich und es sind oft Griffelreste an der Spitze erhalten. Der große, ellipsoide, harte Samen, mit einer oft länglichen, mehr oder weniger großen und bräunlichen Narbe auf einer Seite, ist dunkelbraun und glatt.

Die Beeren sind essbar, wie einige andere von verschiedenen Arten der Gattung Synsepalum.

Zulassung als Lebensmittel

Die Zulassung als neuartiges Lebensmittel wurde Medicinal Gardens S. L. unter bestimmten Auflagen durch Durchführungsverordnung 2021/1974 für die Dauer von fünf Jahren ab dem 5. Dezember 2021 erteilt.

Inhaltsstoffe

Die Pflanze produziert Miraculin, das biologisch weniger aufwendig zu synthetisieren ist als Zucker, jedoch eine ähnliche Lockwirkung auf Vögel ausübt.

In Westafrika wurde die Wunderbeere benutzt, um den Geschmack saurer Speisen zu verbessern.

Wirkung

Der Inhaltsstoff Miraculin beeinflusst die gustatorische Wahrnehmung drastisch. Das Glykoprotein verstärkt die Wahrnehmung der Zunge für Süßes – auch Saures oder Bitteres schmeckt plötzlich süß. Der Geschmack von Scharfem ändert sich entgegen diversen Medienberichten jedoch nicht.

Wegen ihrer besonderen, überraschenden Wirkung erfreut sich der Genuss der Wunderbeere in den USA und auch in Deutschland wachsender Beliebtheit.