Westlicher Erdbeerbaum

Der Westliche Erdbeerbaum ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Erdbeerbäume in der Familie der Heidekrautgewächse. Altertümliche Namen sind Meerkirsche oder Hagapfel.

Merkmale

Der Westliche Erdbeerbaum ist ein immergrüner Strauch oder Baum mit einer Wuchshöhe von 3 bis 5, selten bis zu 10 Metern. Die Rinde ist anfangs dunkelrot, später graubraun und rissig. Die Zweige sind dicht beblättert.

Die wechselständigen, einfachen, kahlen und ledrigen Laubblätter sind spitz sowie verkehrt-eiförmig, -eilanzettlich bis lanzettlich, werden etwa 11 Zentimeter lang und 4 Zentimeter breit und sind etwa 1 Zentimeter lang gestielt. Sie sind oberseits dunkelgrün glänzend und am Rand gesägt.

Die Blütezeit fällt in die Monate Oktober bis Dezember. Arbutus unedo ist protogyn, also vorweiblich. Die fünfzähligen, kurz gestielten und zwittrigen, duftenden, kleinen Blüten mit doppelter Blütenhülle sind weiß bis hellrosa und urnenförmig, sie stehen in kleinen, oft hängenden, endständigen, kahlen, mehr- bis vielblütigen Rispen. Der Kelch ist sehr klein und die verwachsene Krone mit kleinen ausladenden Lappen ist bis 7-9 Millimeter lang. Es sind ein oberständiger, kahler und mehrkammeriger Stempel mit knapp vorstehendem Griffel und 10 kurze Staubblätter sowie ein Diskus vorhanden.

Die etwa 2 bis 3 Zentimeter im Durchmesser großen und rundlichen, mehrsamigen Früchte des Winterblühers, Beeren mit Griffelresten an der Spitze, reifen so langsam, dass rote Früchte und Blüten gleichzeitig am Baum hängen. Sie haben eine warzige Oberfläche, sind anfangs grün, färben sich mit zunehmender Reife orange bis rot und erinnern dann an die Erdbeeren. daher rührt auch der deutsche Name der Pflanze. Im Innern sind die Früchte gelborange und von fleischiger bis mehliger Konsistenz. Die Früchte sind genießbar und besitzen ein leicht süßes Aroma. Die Samen sind bis etwa 3 Millimeter groß.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.

Verbreitung

Der Westliche Erdbeerbaum ist ein typisches Gewächs des Mittelmeerraumes. Er kommt in immergrünen Wäldern der Region um das Mittelmeer vor, daneben aber auch an der Atlantikküste bis nach Irland. Man findet ihn auch häufig an Straßenrändern. Wegen seiner Resistenz gegenüber Luftverschmutzung wird er versuchsweise auch in Städten angepflanzt.

Taxonomie und Etymologie

Der Westliche Erdbeerbaum wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht. Das lateinische Artepitheton unédo wurde von Carl von Linné vergeben. Arbutus unedo bezieht sich somit auf Erdbeerbaum und dessen Frucht. Vorlinneisch war diese Art als Arbutus folio serrato oder Unedo Plinii vulgo bekannt. Die von Plinius dem Älteren vorgetragene naive Deutung von unum tantum edo findet sich noch 1852 bei Wittstein.