Tempranillo

Die bekannteste Rotweinsorte in Spanien ist Tempranillo. Von kastilisch temprano zeitig leitet sich die Bezeichnung der Traubensorte ab.

  • sprachlich übertragen heißt

tempranillo

  • winzige Früh, weil die Tempranillo-Beeren geringer sind
  • Werden viel zeitiger mündig als Garnacha-Trauben
  • Oft mit der Traubensorte Garnacha beschnitten, beispielsweise beim Rioja-Wein, ein Verschnitt mit Garnacha und Mazuelo wird sie
  • der üblicherweise aus 60 – 90 % Tempranillo-Trauben besteht
  • tiefrot, gewürzt und längst lagerfähig ist

Herkunft

Heutzutage abgeklärt ist der Ursprung der Weintraube. Dass der Tempranillo vom Schwarzburgunder abstammt, wurde längst vermutet. Zisterzienser-Mönche ließen sich nach der Wiedereroberung Spaniens von den Mauren in der Rioja nieder. Die Zisterzienser-mönche pflanzten die ersten Reben. Wo der Weinanbau allerdings seinerzeit eine Überlieferung, die lang ist, hatte, profitierte dabei der frische Weinanbau vom kontinuierlichem Erfahrungsaustausch der Klosterbrüder mit dem Burgund, das französisch ist. Dass es sich bei Tempranillo um eine unaufgeforderte Einmündung der weißhaarigen Traubensorte Albillo Mayor mit der rotbraunen Benedicto handelt, ergaben genetische Erforschungen aus dem Jahre 2012. Erst eine auch pur eingesessene, schlohweiße Anfangsmutation des Tempranillo wurde zudem herausgefunden, der Tempranillo Blanco.

Verbreitung

Die Hauptsorte in La Rioja ist die Tempranillo-Rebe. Sie kommt total in Spanien mit 113.000 ha Anbaufläche auf den zweiten Rang unter den Traubensorten.

: sind die gängigsten Weinbaugebiete.

  • Spanien:
  • La Rioja
  • Ribera del Duero
  • Penedès
    • wo vor allem in Almansa und Valdepeñas weite Bereiche gepflanzt werden
    • wo er vor allem mit Cabernet Sauvignon und sporadisch mit Merlot beschnitten wird
  • Er wird gepflegt vergrößert unter der Bezeichnung Tinto Fino üblich in Toro. Das Toro geschieht zum Beispiel in Rioja und anderen kastilischen Weinbaugebieten erst in jüngerer Zeitlang.
  • Portugal:
  • Unter der Bezeichnung Tinta de Roriz am Douro und Aragonez im Alentejo, als Tischwein und Teil des Portweines sowie als Verschnittwein im Dão.

Eine Weinbaufläche, die bestockt ist, von 882 ha wurde in Frankreich im Jahr 2007 aufgehoben. In der Schweiz erhöht worden sind Kleinstbestände.

232.544 ha betrug die Anbaufläche auf dem Globus 2010.

Ampelographische Sortenmerkmale

  • Grünstichig farblos abgefärbt mit dünn rosafarbenem Hauch ist die Triebspitze starkwollig knorzig behaart.
  • Fünflappig, bronziert, gering flockig und auf der Unterseite weißwollig bis knorzig behaart mit rothaariger Einfassung ist das jungsche Pflanzenblatt. Medium, fünflappig ist das ausgewachsene Pflanzenblatt und lyraförmig und überlappend ist die Stielbucht. Gelockt und bullös ist die Blattspreite.
  • Riesig, lockerbeerig, langgezogen und gewöhnlich zweifach getragen ist die Weintraube. Medium, schwarzblau abgefärbt, beduftet mit dicklicher Beerenschale und klebrigem Beerenfleisch und ruhig krautigem Gusto sind Beeren.

Wein

Kraftvoll und mit duftig-fruchtbetonter Eigenart ausgestattet sind die Weinstöcke. Mittelprächtig alkoholstark sind sie und sie haben ein beachtliches Reifepotenzial im Nutzholz. Durch exquisite Gabelung und leichten Gerbstoff zeichnen sich sie aus, aus welchen Gründen sie im Unterschied zu den Cabernets allerdings als Jungweine ausgetrunken werden können. Erst im Barriqueausbau kommt ihre Kraft zur Wirkung. Die Ernten sollten 6 t / ha nicht übersteigen, damit gutartige Beschaffenheiten hergestellt werden können.

Synonyme

Es gibt à nach Gebiet und Gebiet viele andere Bezeichnungen für diese Traubensorte:

  • in Ribera del Duero: Tinta del País, Aragonés, Tinto Fino
  • im Douro-Gebiet in Portugal: Tinta Roriz
  • im Alentejo: Aragonês oder zudem Aragonêz
  • in La Mancha und Valdepeñas: Cencibel
  • im Anbaugebiet Toro: Tinto Fino oder Tinta de Toro
  • in Katalonien: Ull de Llebre beziehungsweise Ojo de Liebre
  • in Argentinien: Tempranilla

Insgesamt wurden 88 Synonyme nachgewiesen: Albillo Negro, Aldepenas, Aragon, Aragones, Aragonez, Aragonez 51, Aragonez da Ferra, Aragonez de Elvas, Arauxa, Arganda, Arinto Tinto, Boton de Gallo, Castellana, Cencibal, Cencibel, Cencibera, Chinchillana, Chinchillano, Chinchilyano, Cupani, de Por Aca, Escobera, Garnacho Fono, Genciber, Grenache de Logrono, Jacibera, Jacibiera, Jacivera, Malvasia Nera di Basilicata, Negra, Negra de Madrid, Negra de Mesa, Negral, Negretto, Nera di Baragiano, Ojo de Liebre, Olho de Lebre, Palomino Negro, Pinuela, Roriz, Santo Stefano, Sensibel, Tempranilla, Tempranillo, Tempranillo Crni, Tempranillo de La Rioja , Tempranillo de Perralta, Tempranillo de Rioja, Tempranillo Rioja, Tinta Aragones, Tinta Corriente, Tinta de Madrid, Tinta de Nava, Tinta de Santiago, Tinta de Toro, Tinta del Pais, Tinta do Inacio, Tinta do Pais, Tinta Fina, Tinta Madrid, Tinta Monteira, Tinta Monteiro, Tinta Roris, Tinta Roriz, Tinta Santiago, Tinto Aragon, Tinto Aragones, Tinto Aragonez, Tinto Basto, Tinto de La Ribera, Tinto de Madrid, Tinto de Rioja, Tinto de Toro, Tinto del Pais, Tinto del Toro, Tinto Fino, Tinto Fino de Madrid, Tinto Madrid, Tinto Pais, Tinto Ribiera, Tinto Riojano, Tinto Tempranillo, Tintoa de Toro Blanca, Ull de Liebre, Ull de Llebre, Valdepenas, Verdiell, Vid de Aranda.