Syrischer Christusdorn

Der Syrische Christusdorn, auch Sidarbaum genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Kreuzdorngewächse. Er ist von Nordafrika und Vorderasien bis zum Indischen Subkontinent verbreitet. In seiner Heimat wird er vielfältig genutzt. Im Islam, Christen- und Judentum hat er symbolische Bedeutung.

Sehr ähnlich ist Ziziphus lotus der ebenfalls gelbe Früchte trägt und in diesem Verbreitungsgebiet heimisch ist.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Der Syrische Christusdorn wächst meist als immergrüner dorniger Strauch oder manchmal als mittelgroßer bis großer Baum, der Wuchshöhen von meist 3-8 m manchmal bis zu 20 m und Stammdurchmesser von etwa 60 cm erreichen kann. Der Stamm ist gedreht. Der Syrische Christusdorn ist gut verzweigt mit breiter Krone. Die grau-bräunliche Borke ist im Alter sehr rissig und schuppig. Die Rinde der hängenden, biegsamen Zweige ist hellgrau-bräunlich, kahl oder leicht fein behaart. Die Nebenblätter sind zu paarigen Dornen umgewandelt, von denen der eine aufrecht und etwa 2 cm lang ist und der andere zurückgekrümmt und 5-8 mm lang ist. sie können manchmal fehlen.

Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der 3-12 mm lange Blattstiel ist kahl oder feinbehaart. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 2-6 cm sowie einer Breite von 1-4 cm eiförmig-elliptisch, fast kreisförmig, eiförmig-lanzettlich oder ellipsoid mit stumpfer oder fast herzförmiger Spreitenbasis und kurz zugespitztem, spitzem oder abgerundet bis stumpfem, auch teils ausgerandetem oberen Ende. Der Blattrand ist fast glatt oder kaum erkennbar gekerbt. Die Blattoberseite ist kahl und die -unterseite ist je nach Varietät kahl oder auf den Blattadern fein flaumig behaart. Es sind drei Hauptnerven vorhanden, wobei die Seitennerven deutlich erkennbar sind.

Generative Merkmale

Die Blüten sind in seitenständigen, filzig behaarten Zymen zusammengefasst. Der kurze Blütenstandsschaft misst in der Länge 1-3 mm. Der wollig behaarte Blütenstiel ist 3-5 mm lang. Die zwittrigen, grünlich-gelben Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Ihr Durchmesser beträgt 4-6 mm. Die fünf, außen fein behaarten, innseitig, mittig gekielten, breiteiförmigen Kelchblätter sind etwa 1.5-2 mm lang, mit mehr oder weniger spitzem oberen Ende. Die fünf schmalen und alternierend zu den Sepalen angeordneten, spatel- und kapuzenförmigen Kronblätter entwickeln eine Länge von 1.5 mm. Der kahle, fleischige Diskus ist erhaben und zehnlappig. Die fünf einzelnen Staubblätter am Rand des Diskuses sind rückseitig von den Petalen umgeben und überragen die Blütenkrone nicht. Die Staubblätter und die Petalen biegen sich später in der Entwicklung nach außen. Der Fruchtknoten ist halbunterständig, der hellgelbliche Griffel ist zweilappig.

Die essbaren, bei einem Durchmesser von etwa 1-2.7 cm, rundlichen bis ovalen, hellgelben, hellorangen bis orangen oder grünen, purpur- bis rötlich-braunen Steinfrüchte besitzen einen harten, etwa 8-9.5 mm großen, runzligen und rundlichen Steinkern, welcher 1-2etwa 6.5-7.5 mm große, flache, ovale und orangebraune, glatte, leicht runzlige Samen, mit wenig oder keinem Endosperm, enthält. Das mehlige, weißliche Fruchtfleisch ist süßlich und leicht sauer.

Vorkommen

Ziziphus spina-christi ist von Nord- und Ostafrika über die Arabische Halbinsel, Ägypten, Syrien, Palästina, Libanon, Irak, dem südlichen Iran, bis zum östlichen Afghanistan, Pakistan und nordwestlichen Indien verbreitet. Das weite Verbreitungsgebiet von Ziziphus spina-christi reicht von Mauretanien durch die Sahara und die Sahelzone Westafrikas bis zum Roten Meer.

Ziziphus spina-christi ist widerstandsfähig gegenüber Trockenheit und Hitze, jedoch frostempfindlich. Er kommt sogar in Wüsten mit einem Jahresniederschlag von 100 mm vor. Ziziphus spina-christi bevorzugt die Ufer von Fließgewässern und stehenden Gewässern und man findet ihn in Wadis, wenn Grundwasser erreichbar ist. Er übersteht Staunässe bis zu 2 Monate und Trockenzeiten von 8-10 Monaten. Ziziphus spina-christi bildet dornige, undurchdringliche Dickichte. Ziziphus spina-christi gedeiht in Höhenlagen bis 2000 Meter. Beispielsweise in Israel gedeiht er in Höhenlagen bis zu 500 Metern. Er wächst bei Jahresdurchschnittstemperaturen zwischen 19 °C und 28 °C und Jahresniederschlägen von 100-500 mm. Am besten gedeiht Ziziphus spina-christi auf alluvialen Ebenen mit tiefgründigen Böden, aber er wächst auch auf Lehmböden, in denen Wasser verfügbar ist und auf salzhaltigen Böden.

Systematik

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen Rhamnus spina-christi durch Carl von Linné in Species Plantarum, 1, S. 195. Die Neukombination zu Ziziphus spina-christi Desf. wurde 1798 durch René Desfontaines in Flora Atlantica 1, S. 201 veröffentlicht. Ein Homonym ist Ziziphus spina-christi Willd.. Das Artepitheton spina-christi bedeutet Christusdorn. Synonyme für Ziziphus spina-christi Desf. sind: Ziziphus africana Mill., Ziziphus napeca Lam., Rhamnus spina-christi L., Ziziphus spinosa St. Lag.

Es gibt zwei Varietäten bei der Art Ziziphus spina-christi:

  • Ziziphus spina-christi var. aucheri Qaiser &amp. Nazim.: Die Laubblätter sind mindestens zwischen den Blattadern fein behaart. Sie besitzt die Chromosomenzahl 2n = 72. Sie bildet kleinere Früchte und ist stark verzweigt.
  • Ziziphus spina-christi Desf. var. spina-christi: Die Rinde und die Blätter sind kahl, sie bildet größere Früchte und Blätter.