Süße Granadilla

Die Süße Granadilla ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Passionsblumen in der Familie der Passionsblumengewächse. Sie wächst als Liane und hat etwa 10 Zentimeter große Blüten. Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Südamerika, Mittelamerika und Mexiko, sie wird jedoch in subtropischen Gebieten in Afrika, Asien, Australien und auf Pazifischen Inseln kultiviert. Die Früchte werden als Obst verwendet.

Beschreibung

Die Süße Granadilla ist eine immergrüne, wuchernde und am Grund verholzende Liane mit kahlen, schwach gefurchten Trieben. Die spiralförmigen Ranken wachsen aus den Blatt- und Blütenstielachseln. Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die Nebenblätter sind zugespitzt eiförmig und bis zu 2.5 Zentimeter lang. Der Blattstiel ist bis 2 Zentimeter lang und trägt drei Paar Drüsen, die auf waagrecht abstehenden, etwa 1 Zentimeter langen Stielen sitzen. Die Blattspreite ist eiförmig, 8 bis 20 Zentimeter lang, 6 bis 15 Zentimeter breit, ganzrandig mit herzförmiger Basis und ausgezogener Spitze. Beide Seiten sind kahl.

Die etwa 10 Zentimeter durchmessenden Blüten stehen häufig in Paaren an bis zu 4 Zentimeter langen Stielen. In der Knospe sind sie von drei breit eiförmigen, zugespitzten, schwach gezähnten und 2.5 bis 4 Zentimeter langen Hochblättern umgeben. Die Kelchblätter sind eilanzettlich, blassgrün und haben eine dornige Spitze. Die Kronblätter sind lanzettlich und weiß mit violetten Punkten. Die Zipfel der Nebenkronen sind fadenförmig, weiß mit violetten Querstreifen und am Ende schwach eingebogen. Die fünf Staubblätter sind größtenteils verwachsen und haben hellgelbe Staubbeutel. Der Stempel und der Griffel sind grünlichweiß.

Die Früchte sind breit eiförmige, am Grund verjüngte, 7 bis 8 Zentimeter große Beeren. Unreife Früchte sind blaugrün und häufig mit zahlreichen kleinen grünlichweißen Punkten bedeckt, die entlang von fünf schmalen Längsstreifen fehlen. Reife Früchte haben eine dünne, harte, brüchige und glänzend orangegelbe Schale mit grünlichen oder bräunlichen Punkten. Das weiße oder gelbliche Mesokarp ist trocken-schwammig, zäh und geschmacklos. Es hat lange, walzenförmige Auswüchse, an denen die Samen wachsen. Der Samenmantel ist glasig, gelblichweiß oder glasklar. Die Pulpe ist dickflüssig und hat einen süßen, kaum säuerlichen Geschmack. Die Samen sind flach eiförmig, etwa 7 Millimeter lang und 4 Millimeter breit, glänzend schwarz mit weißlichen Rändern und schwach runzeliger Oberfläche.

Verbreitung

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Art liegt in Nordamerika in den mexikanischen Bundesstaaten Chiapas, Colima, Michoacán, Oaxaca, Puebla und Veracruz, in Mittelamerika in Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras und Panama und in Südamerika in Venezuela, Bolivien, Kolumbien, Ecuador und Peru. Sie wird verstreut in subtropischen Gebieten von Afrika, Asien, Australien und auf Pazifischen Inseln angebaut.

Systematik

Die Süße Granadilla ist eine Art aus der Gattung der Passionsblumen, Untergattung Passiflora in der Familie der Passionsblumengewächse. Dort wird die Gattung dem Tribus Passifloreae in der Unterfamilie Passifloroideae zugeordnet. Die Art wurde 1805 von Antoine-Laurent de Jussieu erstmals wissenschaftlich beschrieben. Das Artepitheton ligularis stammt aus dem Lateinischen und bedeutet zungenförmig.