Stille Post

Stille Post ist ein Kinderspiel und eine Methode der Wahrnehmungserziehung. Der Begriff wird auch in der Kommunikationswissenschaft sinnbildlich für die Verfälschung von Nachrichten durch die mehrfache Weitergabe von Informationen verwendet.

Regeln

Beim Spiel ordnen sich die Teilnehmer in einer Reihe oder einem Kreis an. Ein Spieler denkt sich eine Nachricht aus. Diese Nachricht wird nun flüsternd von Mund zu Ohr von einem Teilnehmer zum jeweiligen Nachbarn weitergegeben. Das Spielvergnügen ergibt sich durch die folgende Auflösung, bei der der letzte in der Reihe laut ausspricht, was er als Mitteilung verstanden hat. Die zunehmende Verfälschung der ursprünglichen Nachricht kann dadurch dokumentiert werden, dass jeder Teilnehmer die verstandene Nachricht laut für alle wiederholt, was auch die Zahl der Lacherfolge steigen lässt.

Bewertung

Mit älteren Kindern und Jugendlichen kann in der Pädagogik auf diese Weise auch die Entstehung von Gerüchten oder Missverständnissen erklärt werden, da sich Nachrichten durch die subjektive Wahrnehmung bei der Weitergabe verändern können.

Varianten

Eine Variante von Stille Post lässt den ersten Spieler einen Satz auf einen Zettel schreiben. Der nächste Spieler malt dann zu diesem Satz ein Bild. Der übernächste Spieler schreibt zu diesem Bild wieder einen Satz und so geht es immer weiter, bis das Spiel mit einem Satz aufgelöst wird.

Eine weitere Version von Stille Post lässt den ersten Spieler seinem Partner eine lange Geschichte laut vorlesen. In der nächsten Runde kommt ein weiterer Partner hinzu, der die Geschichte nicht mit gehört hat, und bekommt sie vom Vorgänger erzählt und so weiter Die Zuschauer erkennen dabei sehr gut das Interpretations- und Filterungsverhalten.