Sandelholzbaum

Der Sandelholzbaum auch Weißer Sandelbaum, Weißer Sandel, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Sandelholzgewächse. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet dieses Halbschmarotzers ist unbekannt. Der Sandelholzbaum wird in vielen tropischen Gebieten angebaut und vielseitig genutzt.

Beschreibung

Erscheinungsbild und Blatt

Der Sandelholzbaum wächst als immergrüner, kleiner Baum, der Wuchshöhen in Australien von bis zu 4 Metern und in Indien von bis zu 20 Metern erreicht. Der zylindrische Stamm kann einen Umfang von über 1.5 Metern erreichen. Manchmal wächst er auch als aufrechter oder selten kletternder Strauch, der Wuchshöhen von bis zu 4 Metern erreicht. Die oberirdischen Pflanzenteile sind kahl. Bei jungen Bäumen ist die Borke glatt sowie rötlich bis dunkelbraun, dunkelgrau bis fast schwarz. Bei älteren Exemplaren weist die Borke tiefe vertikale Risse auf und ist innen rot. Die unteren Äste sind manchmal überhängend. Die Zweige sind etwas kantig-gerillt.

Die meist gegenständig oder manchmal kreuzgegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die relativ dünnen, gelblichen Blattstiele sind 5 bis 15 Zentimeter lang und besitzen zwei Furchen. Die relativ dünne, einfache, spitze bis stumpfe, manchmal feinstachelspitzige, papierige, kahle Blattspreite ist bei einer Länge von selten 2.5 bis, meist 3 bis 8 Zentimetern und einer Breite von selten 1.5 bis, meist 3 bis 5 Zentimetern eiförmig bis verkehrt-eiförmig oder elliptisch mit stumpfer, keilförmiger oder spitzer Spreitenbasis und gerundetem bis zugespitztem oberen Ende. Der Blattrand ist ganz und manchmal gewellt oder etwas zurückgebogen. Die Blattoberseite ist glänzend und die -unterseite ist etwas blasser sowie blaugrün. Auf jeder Seite des Mittelnerves sind sechs bis zehn Seitennerven vorhanden. Die Netznerven sind deutlich erkennbar.

Blütenstand und Blüte

In end- oder achselständig auf 4 bis 20 Millimeter langen Blütenstandsschäften stehenden rispigen oder traubigen, zymösen 2 bis 5 Zentimeter langen Gesamtblütenständen befinden sich kleine Büschel mit je bis zu sechs Blüten. Die Tragblätter fallen früh ab. Der Blütenstiel ist höchstens 3 Millimeter lang.

Die schwach duftenden, zwittrigen, kleinen und kurz gestielten Blüten mit einfacher Blütenhülle, sind 4 bis 6 Millimeter lang und meist vier-, selten fünfzählig. Die Blütenhüllblätter sind anfangs gelblich-grün und verfärben sich dann innen rötlich bis violett. Die meist vier Tepalen sind auf einer Länge von etwa 2 Millimetern becherförmig verwachsen mit ausgebogenen, dreieckigen Zipfeln. An den meist vier kurzen Staubblättern befinden sich rückseitig Haarbüschel. Der becherförmige Diskus besitzt alternierend zu den Staubblättern vier aufrechte bis oben zurückgebogene 1.2 bis 1.5 Millimeter lange, fleischige Lappen, die anfangs orangefarben-braun sind und sich schwärzlich-rot verfärben. Der Fruchtknoten ist ober- bis halbunterständig. Der kurze Griffel endet in einer kleinen, leicht dreilappigen Narbe.

Frucht und Samen

Die fast ungestielte, einsamige, kleine Steinfrucht ist bei einem Durchmesser von etwa 1 Zentimeter kugelig oder ellipsoid. Die fleischige Steinfrucht besitzt ein zunächst rotes und sich bei Reife purpurfarben, blau bis schwärzlich-rot färbendes, glattes Exokarp, ein hartes, leicht runzliges, glattes, hellbraunes Endokarp und sie ist von ringförmigen Perianth- und Griffelresten gekrönt. Die Samen besitzen keine Samenschale. Die Tausendkornmasse beträgt 97 Gramm.

Chromosomensatz

Die Chromosomenzahl beträgt meist 2n = 20, selten 18.

Ökologie

Es erfolgt epigäische Keimung. Der Halbschmarotzer Santalum album parasitiert an Wurzeln anderer Baum-Arten, um sich mit Wasser und anorganischen Salzen zu versorgen. Zu den Wirtspflanzen zählen Senna siamea und Drypetes lasiogyna.

Neben der Selbstbestäubung kommt es zur Bestäubung durch verschiedene Insekten wie Bienen, Schmetterlinge und Käfer. Die Samen werden hauptsächlich durch Vögel verteilt, die die Früchte fressen.

Der Sandelholzbaum ist anfällig gegenüber Phytoplasmen, die im Extremfall zum Absterben des Exemplars führen, während die Wirtspflanzen von pathogenen Pilzen wie Fusarium und Phytophthora befallen werden können.