Mittelmeer-Brombeere

Die Mittelmeer-Brombeere oder Ulmenblatt-Brombeere ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rubus in der Sektion der Brombeeren. Die Frucht der Art ist im Mittelmeerraum eine beliebte Speisefrucht. In Amerika und auf dem Galapagos-Archipel ist die Mittelmeer-Brombeere eine gefürchtete invasive Pflanze, die dort einheimische Pflanzen verdrängt.

Beschreibung

Die Mittelmeer-Brombeere ist ein Kleinstrauch, der eine Wuchshöhe bis 2 Meter erreicht. Der Habitus ist übergeneigt, die Pflanzen leicht wintergrün. Zweige und Blattstiele sind zumeist rötlich. Die Stacheln sind gerade oder schwach gekrümmt.

Die Fiederblätter sind 3- bis 5-zählig. Jedes Blättchen ist breit-eiförmig. Das Endblättchen ist zwischen 3 und 8 Zentimeter lang, die seitlichen Blättchen sind kleiner. Die Blattoberseiten sind kahl oder fast kahl. Die Blattrippen sind fein haarig. Die Blattunterseiten sind dicht filzig behaart.

Die Blütenstände sind dicht behaart. Die zwittrigen Blüten sind rosa. Die Kelchblätter sind angespitzt. Die Kronblätter sind abgerundet und stark knittrig. Die Antheren sind unbehaart.

Die Mittelmeer-Brombeere blüht von Juli bis August, seltener noch im September.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 14.

Verbreitung

Die Mittelmeer-Brombeere ist ein atlantisch-westmediterranes Florenelement. In Europa kommt sie in Irland, Großbritannien, den südlichen Niederlanden und Belgien ostwärts bis Luxemburg und Nordrhein-Westfalen, Frankreich, Spanien, Portugal, den Balearen, Korsika, Sardinien, in Italien nordwärts bis in die südliche Schweiz, Sizilien, Malta, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro sowie mit wenigen isolierten Fundpunkten in Mazedonien und Griechenland vor. In Südosteuropa und Vorderasien löst der nahe verwandte Rubus sanctus die Mittelmeer-Brombeere ab.

In Afrika gibt es Vorkommen auf den Kanarischen Inseln und Madeira, Marokko, Algerien und Tunesien.

Als eingebürgert werden Vorkommen auf den Azoren, im größten Teil Deutschlands, in Dänemark und in der Tschechischen Republik betrachtet.

In Deutschland sind natürliche Vorkommen auf die Umgebung von Aachen beschränkt. jüngere Ausbreitung geschah vor allem in Nordrhein-Westfalen. Zweifelhaft einheimisch ist auch das Vorkommen auf Helgoland. Sie ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Verbands Pruno-Rubion ulmifolii.

Neophytische Vorkommen gibt es in Nordamerika, Südafrika, Australien, auf Neuseeland, dem Galapagos-Archipel und in Chile. Dort wird die Art als invasive Pflanze bekämpft.

Systematik

Die Mittelmeer-Brombeere wird in die Serie Discolores Focke innerhalb der Untersektion Hiemales E. H. L. Krause gestellt, die zur Sektion und Untergattung Rubus gehört.

Sie umfasst vier Varietäten:

  • Rubus ulmifolius var. bellidiflorus Focke, eine Varietät mit gefüllten Blüten und schmalen Kronblättern.
  • Rubus ulmifolius var. dalmatinus Halácsy, eine auf der Balkanhalbinsel auftretende geographische Rasse.
  • Rubus ulmifolius var. inermis Focke, eine stachellose Varietät.
  • Rubus ulmifolius var. ulmifolius