Mango

Die Mango ist eine tropische Pflanze und ihre Frucht. Der Mangobaum ist eine Pflanzenart aus der Gattung Mangos innerhalb der Familie Sumachgewächse. Der Mangobaum wird häufig kultiviert, liefert Obst sowie Öl und wird als Heilpflanze verwendet.

Andere Mangifera-Arten wie die Wohlriechende Mango oder die Stinkende Mango und Mangifera caesia werden in Asien ebenfalls kultiviert, außerhalb Asiens sind sie aber wenig bekannt.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Der immergrüne und schnellwüchsige Mangobaum kann Wuchshöhen über 35 Meter und einer entsprechenden, ausladenden und rundlichen Baumkrone im Durchmesser von 30 Metern erreichen. Er bildet tiefe Pfahlwurzeln aus. Die Rinde ist anfangs hellgrün, bei älteren Bäumen bildet sich aber eine dicke, graubraune Borke, die Längsrisse aufweist und später in rechteckigen Schuppen abfällt. Oft erscheinen in den Rissen Spuren eines weißen, gummiartigen Saftes.

Der Mangobaum ist recht langlebig und kann mehr als 300 Jahre Früchte tragen.

Die einfachen, etwas steifen und wachsigen, glänzenden, ledrigen, kahlen und spitz bis zugespitzten Laubblätter sind länglich, lanzettlich bis eilanzettlich mit ganzem, teils gewelltem Rand. Die spiralig oder wirtelig angeordneten Blätter werden bis 30 cm lang und 7 cm breit. Die Nervatur ist gefiedert mit einer hellgrünen Mittelrippe. Der hellgrüne Blattstiel ist basal verdickt und etwa 2-8 cm lang. Auffallend ist hier die Lauberneuerung, die als Laubausschüttung bezeichnet wird. Zwischen dem alten dunkelgrünen Laub fallen einzelne Zweige mit frischem, hellem Laub auf, die neuen Blätter hängen zunächst schlaff herab und sind anfangs rötlich, lachsfarben, werden aber bald obseits dunkelgrün und unterseits heller.

Generative Merkmale

In end- oder achselständigen, großen, etwa 20-35 cm oder mehr, langen und reich verzweigten rispigen, pyramidalen Blütenständen stehen sehr viele kurz gestielte Blüten zusammen. Die Blütenstandsstiele sind grünlich bis rötlich. Es werden männliche oder zwittrige Blüten in gemischten Verhältnissen in den Blütenständen ausgebildet. Die relativ kleinen, weiß-gelblichen bis rosa oder rötlichfarbenen Blüten duften, wenn sie sich öffnen, nach Lilien. Die spitzig bis rundspitzigen, mehr oder weniger behaarten Kelchblätter sind grünlich und eiförmig. Die Blüten besitzen einen großen, grün-weißlichen, fleischigen und mehrlappigen Diskus und es sind neben den ein bis zwei fertilen Staubblättern auch kürzere Staminodien vorhanden. Der oberständige Fruchtknoten der zwittrigen Blüten ist kugelig mit einem versetzten Griffel, bei den männlichen ist er verkümmert. Nachdem die Blüten verwelkt sind, dauert es noch drei bis sechs Monate, bis die Früchte reif sind.

Die Bestäubung erfolgt durch den Wind oder durch Insekten.

Die reife, bis über 20 cm lange und 6-8 cm breite, ungleichmäßig eiförmige bis birnenförmige, manchmal schnabelspitzige Mangofrucht hängt an einem langen Stiel am Baum und wiegt bis zu zwei Kilogramm. Die Früchte können einzeln oder zu mehreren erscheinen. Die Steinfrucht besitzt eine dünne, glatte, wachsig-ledrige Schale, darunter ein je nach Reifegrad weiches bis manchmal faseriges, gelb-orangenes Fruchtfleisch, das einen großen, abgeflachten und weißlichen, holzig-faserigen und haarigen Steinkern umschließt, in dem sich der etwas kleinere, flache und bräunliche Samen befindet. Der Steinkern haftet gut am Fruchtfleisch und ist nur schwer herauszulösen. Die Färbung der Frucht reicht von grün über gelb bis rot, häufig findet sich auch eine Kombination aller drei Farben. Die geschälte Frucht hat einen stark aromatisch-süßlichen Duft und Geschmack. Die Samen haben eine dünne, papierige Samenschale und Tegmen. Die Samen sind mono- oder polyembryonal und sie sind nicht austrocknungsresistent, sie können daher nicht lange gelagert werden.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40 oder 24.

Herkunft und Verbreitung

Mangifera indica stammt aus dem Gebiet zwischen dem indischen Assam und Myanmar oder aus Borneo und ist im tropischen Regenwald zuhause. Sie kommt heute als Kulturpflanze in weiten Teilen der Welt vor, darunter in den USA, Mexiko und weiteren Ländern Mittel- und Südamerikas, in der Karibik, im tropischen Gürtel Afrikas, in weiten Teilen Asiens und auch in Australien. Indien gilt mit einer Produktion von 10 bis 15 Millionen Tonnen im Jahr immer noch als Hauptproduzent von Mangofrüchten. In Europa werden die Bäume hauptsächlich in Spanien kultiviert, hier vor allem an der Costa del Sol und auf den kanarischen Inseln.

Die Anzucht ist schwierig, wird aber unter Hobbygärtnern immer beliebter. Als Zimmer- oder Terrassenpflanzen in kühleren Klimazonen tragen Mangobäume für gewöhnlich keine Früchte, da die meisten Arten hierfür konstant hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit benötigen, welche bei einem normalen Raumklima in Wohnungen nicht erreicht werden.

Der indische Mangobaum liefert größere Früchte, ist aber empfindlich gegenüber großen Wassermengen. Die philippinische Mango ist an Wasserüberschuss gewöhnt, braucht aber erhebliche Lichtmengen.

Wirtschaftliche Bedeutung

2019 wurden laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO weltweit 55.853.058 t Mangos, Mangostan und Guaven geerntet.

Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die zehn größten Produzenten von Mangos, Mangostan und Guaven weltweit, die insgesamt 79.9 % der Erntemenge produzierten.

Im Mai 2014 trat ein temporäres Importverbot in der Europäischen Union für Mangofrüchte aus Indien in Kraft. Der Hintergrund hierfür war der Umstand, dass bei früheren Mangolieferungen wiederholt nicht-europäische Kirschessigfliegen gefunden wurden. Von Seiten der zuständigen europäischen Behörden werden diese Insekten als biologische Gefahr gesehen, da befürchtet wird, dass sie sich auch in Europa ausbreiten könnten.