Macadamia

Macadamia ist eine Pflanzengattung in der Familie der Silberbaumgewächse. Sie ist vor allem durch die Frucht der beiden Arten Macadamia integrifolia und Macadamia tetraphylla bekannt, deren Samen Macadamianuss genannt wird.

Beschreibung

Erscheinungsbild und Blätter

Macadamia-Arten wachsen als Bäume, manchmal mit mehreren Stämmen und erreichen je nach Art Wuchshöhen von 6 bis zu 18 Meter. Es werden mehr oder weniger stark Brettwurzeln gebildet.

Die Laubblätter sind in Wirteln zu dritt, viert oder fünft an den Zweigen angeordnet, ungestielt oder mit einem bis 18 mm langen Blattstiel. Die ledrigen länglichen Blätter besitzen eine einfache Blattspreite und haben eine lanzettliche bis verkehrt-eilanzettliche Form sowie je nach Art und Alter der Exemplare einen glatten oder stachelspitzigen Blattrand. Die Blätter sind bis 25 cm lang und bis 7 cm breit, die Spitze ist zugespitzt bis stumpf.

Blütenstände und Blüten

Die seiten- oder endständigen, pseudo-traubigen Blütenstände sind immer einfach, im Gegensatz zu den früher auch hier eingeordneten Arten der Gattung Lasjia mit verzweigten Blütenständen. Immer zwei gestielte Blüten stehen zusammen über einem mehr oder weniger früh vergänglichen Tragblatt. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und vierzählig. Es sind nur vier Blütenhüllblätter vorhanden und sie können frei oder untereinander verwachsen sein. Die cremefarbenen, creme-braunen oder rosafarbenen Blütenhüllblätter sind riemenförmig mit verbreitertem oberen Ende. sie rollen sich im Verlauf der Anthese kreisförmig zurück. Es sind nur vier Staubblätter vorhanden. Die Staubfäden sind einen Teil ihrer Länge mit den Blütenhüllblättern verwachsen. Die Konnektive überragen etwas die Staubbeutel. Die kahlen Nektardrüsen sind verwachsen und bilden einen Ring um den Fruchtknoten herum. Jede Blüte enthält nur ein sitzendes, kahles bis seidig behaartes, oberständiges Fruchtblatt. Das Fruchtblatt enthält nur zwei orthotrope Samenanlagen. Der stielrunde bis leicht vierkantige Griffel endet in einer ei- oder keulenförmigen Narbe.

Früchte und Samen

Die kugelförmigen, anfänglich hellgrünen, später dunkelbraunen, glatten, lederigen, etwa 2-4 Zentimeter großen Steinfrüchte besitzen am oberen Ende eine fein auslaufende Spitze. Die Früchte öffnen sich erst spät entlang einer mehr oder weniger deutlichen Längsnaht und enthalten meist nur einen nussbraunen Samen. Das Perikarp ist etwa 2-5 mm dick und faserig.

Der kugelige bis breit-eiförmige, etwa 1.3-2.5 Zentimeter große Steinkern, Samen besitzt eine fibröse, glatte, feinrunzlige, sehr harte, glänzende, schwer zu knackende etwa 2-5 mm dicke Samenschale. Der kugelige Embryo besteht aus zwei großen, cremefarbenen, halbkugelförmigen, süß, fade oder bitter schmeckenden Keimblättern. Er ist durchschnittlich 2.4 bis 3.4 Gramm schwer.

Nutzung

Wirtschaftlich bedeutend sind nur zwei Arten: Macadamia tetraphylla und Macadamia integrifolia. Nur diese beiden Arten bringen direkt essbare Nüsse hervor. die Nüsse der anderen Arten sind zu bitter, um genießbar zu sein, wurden aber historisch von den Ureinwohnern Australiens, einigen Aborigines-Stämmen, durch Zermahlen und längeres Auslaugen nutzbar gemacht. Die wildwachsenden Nüsse sind eine gute eiweiß- und fettreiche Nahrungsquelle. Einer der überlieferten Namen aus ihren Sprachen lautet Kindal Kindal.

Macadamianüsse gelten als sehr feine und wohlschmeckende Nüsse. Zudem gehören sie aufgrund des schwierigen Anbaus, der komplizierten Weiterverarbeitung und insbesondere der gestiegenen Nachfrage zu den teuersten Nüssen der Welt – daher auch die Bezeichnung Königin der Nüsse.

Das Macadamiaöl findet auch in der Kosmetikindustrie Verwendung, beispielsweise als exklusives Körperöl.

Ertrag und Ernte

Die Bäume tragen nach sieben bis zehn Jahren die ersten Früchte und können bis zu 50 kg an Ernte bringen. Die Erntezeit liegt zwischen März und September und wird aufgrund der unterschiedlichen Reifegrade der Nüsse in mehreren Erntezyklen durchgeführt.

Die Nüsse reifen auf den Bäumen und werden vom Boden geerntet. Danach lässt man sie gut belüftet einige Wochen bis Monate lagern, um ihren Wassergehalt von ursprünglich 30 Prozent auf etwa 1.5 bis 2 Prozent zu reduzieren. Dadurch lassen sie sich leichter knacken. Die Nüsse kommen fast ausschließlich geschält oder weiterverarbeitet in den Handel, da ihre Schale sehr hart und relativ dick ist. Sie lässt sich durch die meisten herkömmlichen Nussknacker nicht öffnen. am besten eignen sich spezielle Spindelnussknacker.

Nährwert und Inhaltsstoffe

Nährwerte je 100 g

  • Brennwert 3005 kJ
    • Eiweiß 7.79 g
    • Fett 72.64 g, davon
      • 16 % gesättigte Fettsäuren
      • 2 % Omega-6-Fettsäuren
      • 1 % Omega-3-Fettsäuren
      • 81 % einfach ungesättigte Fettsäuren
    • Kohlenhydrate 13.3 g
  • Mineralstoffe
    • Kalium 363 mg
    • Phosphor 198 mg
    • Magnesium 118 mg
    • Calcium 70 mg
    • Natrium 4 mg
    • Zink 1.29 mg
    • Eisen 2.65 mg
  • Vitamine
    • Niacin 2.27 mg
    • α-Tocopherol 0.57 mg
    • Pantothensäure 0.60 mg
    • Thiamin 0.71 mg
    • Pyridoxin 0.35 mg
    • Riboflavin 0.08 mg
    • Folsäure 10 µg

Giftigkeit

Macadamia-Nüsse sind giftig für Katzen und Hunde. Die Wirkmechanismen sind unbekannt.

Bei Hunden zeigt sich die Wirkung nach Aufnahme von Macadamianüssen in Mengen über 2 g/kg KG zunächst als Lethargie und Schwäche, insbesondere der Hinterbeine. Des Weiteren können Erbrechen, Stand- und Gangunsicherheit sowie Muskelzittern und erhöhte Körpertemperatur auftreten. Die meisten Hunde erholen sich von der Intoxikation innerhalb 24 Stunden, ungeachtet der Behandlung, und sind nach 48 Stunden völlig genesen.

Bei Katzen können Muskelzittern, Lahmheit, Gelenksteifigkeit und hohes Fieber auftreten.