Lambertshasel

Die Lambertshasel ist eine Pflanzenart aus der Gattung Hasel.

Beschreibung

Die Lambertshasel ist ein sommergrünes Laubgehölz. Sie wächst als großer Strauch oder als Baum. sie erreicht größere Wuchshöhen als die Gemeine Hasel. Die Blätter haben einen oft sehr intensiven braunroten Schein. Die Nuss der Lambertshasel gleicht am meisten der Zeller Nuss und ist von einer sehr langen, eingeschnürten, am oberen Ende geschlitzten Fruchthülle umgeben.

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22 oder 28.

Verbreitung und Standort

Die Lambertshasel stammt ursprünglich aus der nordwestlichen Balkanhalbinsel. Ihr Name ist eine Abwandlung von lampartische Nuss.

Im Jahr 2019 wurden laut FAO weltweit 1.125.178 t Haselnuss- und Lambertshasel geerntet. Die zehn größten Produzenten ernteten zusammen etwa 97.5 % der Welternte.

Die Lambertshasel ist kälteempfindlicher als die in Mitteleuropa heimische Gemeine Hasel. Ihr Hauptanbaugebiet liegt in der türkischen Schwarzmeerregion. Dort werden drei Viertel der weltweit erzeugten im Handel erhältlichen Haselnüsse erzeugt. nur der kleinere Teil der Weltproduktion an Haselnüssen stammt von der Gemeinen Hasel.

Taxonomie

Die Arten Corylus avellana, die Gemeine Hasel, und Corylus maxima sind frei miteinander kreuzbar, überlappen in ihren morphologischen Merkmalen und in ihrem Verbreitungsgebiet. Etliche Kultivare sind nicht ohne weiteres einer der Arten zuzuordnen. Bei phylogenomischen Untersuchungen, bei denen die Verwandtschaft anhand des Vergleichs homologer DNA-Sequenzen untersucht wird, bildeten Abkömmlinge beider Arten eine undifferenzierte Klade. Viele Autoren neigen daher heute dazu, diese und einige weitere, früher unterschiedene Arten wie Corylus pontica Koch und Corylus colchica Albov als Formen, Ökotypen oder Varietäten einer weitgefassten Art Corylus avellana aufzufassen, dies wird auch bei der Zucht und in angewandten Fragen meist so gesehen, so dass zum Beispiel die mediterranen Haselnuss-Kultivare, einschließlich der türkischen, nun meist der Art Corylus avellana zugeordnet werden. Die IUCN akzeptiert allerdings bisher, zumindest für die Vorkommen auf der nördlichen Balkanhalbinsel, den Artstatus. Eine Vermutung ist, dass die Lambertshasel hybridogenen Ursprungs und erst in Kultur des Menschen entstanden ist. Der Vorschlag, alle, zu großen Teilen auf nachgewiesene oder vermutete Hybridisierungen zurückgehenden kultivierten Haselnuss-Sippen einer weit gefassten Kulturart Corylus domestica Kos. et Opal zuzuordnen hat allerdings außerhalb der Ukraine keine Akzeptanz gefunden.