Kriechender Sellerie

  • Ist eine Spezies aus der Kategorie

Helosciadium innerhalb des Familienverbandes der Doldenblütler. Wasserformen und Landformen bildet sie und sie kommt überwiegend in Mitteleuropa sowie Westeuropa vor.

Beschreibung

Vegetative Charaktermerkmale

Als mehrjährige krautige Blume wächst der Kriechende Sellerie. Dies reicht Wuchshöhen von 10 bis 30 Zentimetern er.

  • Einen niederliegenden bis kriechenden, im Längsschnitt runden, öden, dumpfen Stiel, ohne Sellerie-Geruch besitzt die Landform
  • der an 60 cm länglich wird
  • an den Knotenpunkten bewurzelt ist

Schlicht gemausert sind die Laubblätter und die Laubblätter weisen neun bis elf beleibt verkehrt-eiförmige, unterschiedlich gesägte bis gelappte Teilblättchen auf. Die nicht geblümte – und daher schier unwillkürlich vermehrende – Wasserform mit einschließlich voll 1.5 Metern länglicherem Stiel und einschließlich dicht 40 cm lange Laubblätter bildet sich im Gleichnis zur Landform aus. Mit dem Schmalblättrigen Merk locker verwechselbar ist die Landform des Kriechenden Zellers.

  • Die Fiederblattpaare sind beim Kriechendem Zeller allerdings ähnlich riesig
  • während beim Aufrechten Merk das unterste Fiederblattpaar ganz gering ist
  • fehlt

Eine Riefe, die längs verlaufend ist, am Stiel ist in letzterer Situation an der Ansatzstelle sichtbar. Der Aufrechte Merk bildet zudem keine Sprossabschnitte, die kriechend sind. Die Sprossabschnitte, die kriechend sind, sind für den Kriechenden Zeller charakteristisch.

Generative Charaktermerkmale

Bis September erstreckt sich die Blüte von Juli. Länglich ist der Blütenstandschaft.

  • Drei bis sieben Involucralblätter besitzt der Blütenstand, der doppeldoldig ist,
  • Der Blütenstand, der doppeldoldig ist, ist drei- bis siebenstrahlig
  • Fünf bis acht Hüllchenblätter besitzen die drei bis sieben Döldchen ohne weißhaarigen Hautrand

Aus besteht die Doppelachäne. Die Teilfrüchte besitzen spitze Längsrippen.

2n = 22, rarer beträgt die Chromosomenzahl 16.

Quelle und Bioökologie

Überwiegend in Mitteleuropa sowie Westeuropa kommt der Kriechende Zeller vor. Teneriffa, Marokko, Spanien, Portugal, Frankreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Montenegro, Griechenland, Deutschland, Belgien, die Niederlande, Schweiz, Österreich, Ungarn, Dänemark, Polen, die Slowakei und die Türkei, vermutlich sogar Bulgarien umfasst sein Areal. Die Spezies ist in Tschechien eine Adventivpflanze. Seine Hauptvorkommen befinden sich in Deutschland im Donaugebiet und im Alpenvorland. Im ganzem Areal sind die Istbestände dieser Spezies, die strikt geschützt ist, sinkend.

  • Auf feuchtkalten bis regenreichen Unterbauten wächst der Kriechende Zeller
  • Der Kriechende Zeller ist wegen seines haushohen Lichtbedarfs bei zeitgleich schlechter Konkurrenzkraft auf vermehrte Beeinträchtigungen abhängig
  • Die Beeinträchtigungen können durch Wasserstandsschwankungen, Abtragung oder Wildtiere abhängig sein

Verlandungsbereiche und Mährasen, Weiderasen von Stillgewässern und besonders im Voralpenraum rasch tadellose Quellflüsse zählen zu den Habitaten. Indem sich an den Knoten, die unter sind, der Kriechtriebe Ursprünge bilden, können sich land- und Wasserform unbewusst anwachsen. Nach Auftrennung von der Mutterpflanze eines Sprossabschnittes kann sich dabei zu einer selbstständigen Blume heranbilden. Umweltabhängig erblühen und auf diese Formgebung generativ anwachsen kann sich einzig die Landform. Keinen fruchtbaren Ausbreitungsmechanismus zu bestehen scheint für die Samenkerne. Die Samenkerne können unter unterschiedlichsten Umweltfaktoren auskeimen. Als Element für das exotische Bestehen des Kriechenden Zellers bewertet wird die damit einhergehende mangelhafte Ausbreitungsfähigkeit.

Eine Agropyro-Rumicion-Verbandscharakterart ist der Kriechende Zeller in Mitteleuropa.

Bedrohung und Artenhilfsmaßnahmen

Als schwer bedroht gilt der Kriechende Zeller global. In der Roten Tabelle der bedrohten Spezies Deutschlands 1996 als vom Extinktion gefährdet gewertet worden ist er und er ist nach BNatSchG strikt behütet. In den Beilagen II und IV der FFH-Richtlinie aufgelistet ist er. Er gilt daher als strikt zu schützende Spezies, für die gesondert Schutzregionen verwiesen werden. Der Erhalt geöffneter Gebiete, Hervorbringung von Beeinträchtigungen durch Heuernte, Beweidung oder Stoß und die Renaturierung von Flüssen zählen zu den Artenhilfsmaßnahmen.

Taxonomie

Unter der Bezeichnung erfolgte die Erstausstrahlung 1775. Sium repens Jacq. durch Nikolaus Joseph von Jacquin in Pflanzenwuchs Austriaca , Montageband 3, S. 34. Der gebilligte Personenname Helosciadium repens 1824 durch Johann Friedrich Wilhelm Koch in wurde W. D. J. Koch. Nova Acta Physico-medica Academiae Caesareae Leopoldino-Carolinae Naturae Curiosorum Exhibentia Ephemerides sive Observationes Historias et Experimenta , Buch 12, 1, S. 126 publiziert. Weitere Synonyme von Helosciadium repens : sind w. D. J. Koch. Apium repens Lag., Apium nodiflorum subsp. repens Thell.

Nutzung

Wird trotz der ungeschützten naturbelassenen Existenzen aus Baumschulen stammenden Kriechenden Zellers im Geschäftsverkehr angeboten. Wie Blattsellerie oder Petersil zum Würzessenz oder als Tee-Aufguss benutzt werden kann er.

Quellen

  • Lars Fröberg: Flora Nordica : Helosciadium – Datenblatt.
  • Artenhilfsprogramm Flora Merkblatt November 2009 PDF bei lfu.bayern.de.
  • Merkblatt Artenschutz bei InfoFlora.ch.

Einzelnachweise