Kokospflaume

Die Kokospflaume ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Goldpflaumen innerhalb der Familie der Goldpflaumengewächse. Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt meist in den Küstenbereichen in den tropischen Gebieten beiderseits des Atlantischen Ozeans im Osten der Neuen Welt und in Westafrika.

Die Kokospflaume wird mit ihren Früchten und Samen als Nahrungsmittellieferant genutzt. Auch die Volksmedizin greift auf die positiven Eigenschaften verschiedener Extrakte zurück, welche teilweise durch Studien belegt werden konnten. Hervorzuheben ist hierbei die Wirkung der in den Blättern enthaltenen Pomolsäure gegen eine Leukämiezelllinie.

Beschreibung

Erscheinungsbild und Blatt

Die immergrüne Kokospflaume wächst als Strauch mit Wuchshöhen von 1 bis 1.5 Metern. Selten wächst sie als kleiner Baum mit Wuchshöhen von 2 bis 9 Metern bei einem Stammdurchmesser von 0.3 Metern. In exponierten Lagen kommt sie auch niederliegend-kriechend vor. Bei jungen Zweigen ist die Rinde grün und kahl. Bei älteren Zweigen hat die dünne Borke eine hellgraue Oberfläche mit erhabenen Lentizellen. Die Borke schuppt sich in langen Streifen ab und hat darunter eine rotbraune Tönung.

Die wechselständig und zweizeilig angeordneten, fast kahlen und ganzrandigen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der kurze Blattstiel ist 3 Millimeter lang. Die ledrige, einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 3 bis 10 Zentimetern sowie einer Breite von 2.5 bis 7 Zentimetern breit-elliptisch bis verkehrt-eiförmig mit gerundetem bis eingebuchtetem oder rundspitzigem bis bespitztem oberen Ende. Die Blattoberseite ist glänzend dunkelgrün und die -unterseite hellgrün, der Blattrand ist fein umgebogen.

Die end- oder seitenständigen, zymösen Blütenstände sind fein behaart und mit einer Länge von 3 bis 6 Zentimetern kürzer als die Laubblätter. Die relativ kleinen, zwittrigen und gestielten Blüten sind selten vier-, meist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Es sind abfallend kleine Trag- und Deckblätter vorhanden. Es sind selten vier-, meist fünf, feinhaarige, freie und meist dreieckig Kelchblätter vorhanden. Die selten vier-, meist fünf weißen und schmalen, verkehrt-eiförmigen Kronblätter sind 5 Millimeter lang. Die etwa 20 Staubblätter sind basal, röhrig verwachsen, mit unterseits haarigen Staubfäden, sie sitzen innen am Rand des Blütenbechers. Es ist nur ein mittelständiges Fruchtblatt vorhanden. Der Fruchtknoten ist haarig mit einem seitlich und basal ansetzenden, haarigen Griffel mit kleiner, kopfiger Narbe. Es liegt bei den Blüten Protogynie vor.

Pro Blütenstand entwickelt sich eine Frucht bis zur Reife. Die kleine Steinfrucht der Kokospflaume ähnelt der einer Pflaume. Die bei einem Durchmesser von 2 bis 4 Zentimetern fast kugeligen bis ellipsoiden, glatten Früchte sind dünnschalig. Die anfangs grünen Steinfrüchte färben sich zur Reife cremeweiß, gelb, hell-rosafarben, violett, bräunlich-purpurfarben und am Ende schwärzlich. Sie haben dabei ein weißes, saftig-schwammiges, öliges Fruchtfleisch mit süßem bis, bei der reifen Frucht, fadem Geschmack, wobei unreife Früchte zusammenziehend wirken. Die Fleischigkeit der Frucht ist je Verbreitungsgebiet unterschiedlich. Der Fruchtertrag pro Pflanze lag bei einem 2.5 Meter hohen Individuum in Puerto Rico bei einer einzelnen Ernte bei 760 reifen Früchten. Reife Früchte wiegen dabei in Puerto Rico 4.36 ± 1.17 Gramm. Der eiförmige, bräunliche Steinkern ist gerippt und skulptiert, mit fleischigen Kotyledonen und er ist innen hohl.

Inhaltsstoffe

Die Frucht hat einen essbaren Anteil von rund 49 %. Die Frucht enthält dabei auf 100 Gramm: 86.3 Gramm Wasser, 47 Kilokalorien, 0.4 Gramm Proteine, 0.1 Gramm Fette, 12.4 Gramm Kohlenhydrate, 1 Gramm Ballaststoffe und 0.8 Gramm Pflanzenasche. Mineralien sind mit 38 Milligramm Calcium, 0.6 Milligramm Eisen und 17 Milligramm Phosphor enthalten. An Vitaminen kommen 9 Milligramm Ascorbinsäure, 0.04 Milligramm Thiamin, 0.03 Milligramm Riboflavin, 0.3 Milligramm Nicotinsäure und Spuren von Vitamin A vor.

Vorkommen

Die Kokospflaume kommt natürlich in den Küstenregionen der Bahamas und der Karibik vor. Auch an den Küsten Mittel- und Südamerikas und Nord-Brasiliens ist die Kokospflaume anzutreffen. Auf den Seychellen, den Fidschi, auf Französisch-Polynesien, in Singapur und Vietnam wurde die Kokospflaume eingebürgert. In Nordamerika ist die Kokospflaume nur im südlichen Florida anzutreffen. Die natürliche Verbreitung hat sich durch Anpflanzungen allerdings landeinwärts ausgebreitet.

Die Kokospflaume wächst natürlich an Stränden und Küsten, hat sich durch Anpflanzungen allerdings landeinwärts ausgebreitet. In Gegenden ohne Gezeiten bildet die Kokospflaume zum Teil ausgedehnte Dickichte. Die Kokospflaume wächst als einzelnes Individuum in Dickichten auf Dünen und steinigen Landspitzen bis zu einer Höhe von 500 Metern über dem Meer. Sie ist tolerant gegen Wind, Salznebel und Hochwasser und komm dabei im Allgemeinen auf flachgründigen Böden vor. Die Kokospflaume ist intolerant gegen Beschattung.

Einige Quellen beschreiben auch die tropischen Regionen Afrikas als Heimatregion. Dabei kann es sich auch um Subspezies von Chrysobalanus icaco handeln. Genannt werden dabei: Kamerun, die Zentralafrikanische Republik, der Republik Kongo, Äquatorialguinea, Gabun, Demokratische Republik Kongo, Benin, die Elfenbeinküste, Gambia, Ghana, Guinea, Guinea-Bissau, Liberia, Nigeria, der Senegal, Sierra Leone, der Togo, Angola und Sambia.

Ökologie

Die Bestäubung erfolgt durch Bienen, da die Blüten eine gute Nektarquelle für sie darstellen. Die Kokospflaume trägt fast das gesamt Jahr Früchte und vermehrt sich über ihre Samen. Die Diasporen werden vornehmlich durch das Wasser, über Vögel, Fledermäuse, Haustiere und Menschen, sowie das Herabfallen vom Strauch ausgebreitet.

Schildläuse und Raupen können manchmal zu Schäden an Natur- und Zierpflanzen der Kokospflaume führen. Auch wurde bei Untersuchungen auf Puerto Rico festgestellt, dass die Früchte der Kokospflaume von Arten der Gattung Anastrepha befallen werden. Auf 1 Kilogramm Früchte kamen dabei durchschnittlich 161 ± 29 Puppen. Es wurden vier ausgewachsene Individuen der Art Anastrepha obliqua, 67 ausgewachsene Individuen der Art Anastrepha suspensa und drei Individuen des Wespen-Parasiten Utetes anastrephae gesammelt.

Bei Studien im brasilianischen Parque das Dunas wurde festgestellt, dass im dortigen Verbreitungsgebiet arbuskuläre Mykorrhizapilze vorherrschen. Eine direkte Interaktion mit den Wurzeln der Kokospflaume wird allerdings nicht beschrieben.