Jackfruchtbaum

Der Jackfruchtbaum ist eine Pflanzenart in der Familie der Maulbeergewächse. Die Frucht wird Jackfrucht, auch Jackbaumfrucht, Jakobsfrucht, im brasilianischen Portugiesisch Jaca und auf Malaiisch Nangka genannt.

Ähnliche Früchte stammen vom Cempedakbaum, Arthocarpus rigidus und Artocarpus odoratissimus, aber auch von vielen wilden Arthocarpus-Arten können die Früchte genutzt werden. Artocarpus lakoocha wird gelegentlich kultiviert.

Bezeichnung

Der Name Jackfrucht soll vom Malayalam-Wort ചക്ക herrühren. Hendrik van Rheede erwähnte den Baum in seinem 1678-1693 in Amsterdam herausgegebenen Werk Hortus Malabaricus in niederländischer Umschrift. Über das 1563 in Goa erschienene Werk Colóquios dos simples e drogas da India des Portugiesen Garcia da Orta gelangte der Name ins Englische.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Artocarpus heterophyllus wächst als immergrüner Baum, der einen relativ kurzen Stamm mit einer dichten Baumkrone besitzt, aber leicht Wuchshöhen von 10 bis 20 Metern und Stammdurchmesser von 30 bis 80 oder mehr Zentimetern erreicht. Es können manchmal Brettwurzeln gebildet werden. Die Rinde des Jackfruchtbaumes ist rötlich-braun und glatt, bei Verletzung der Rinde tritt Milchsaft aus.

Die wechselständig, und zwar schraubig angeordneten, etwas gummiartigen und dicken Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 1 bis 3 Zentimeter lang. Die ledrige Blattspreite ist 7 bis 15 lang, 3 bis 7 Zentimeter breit und elliptisch bis verkehrt-eiförmig. An jungen Bäumen sind die Laubblätter unregelmäßig gelappt bis gespalten. An älteren Bäumen sind die Laubblätter ganz, dunkelgrün mit glattem Blattrand und abgerundet bis bespitzt. Die Blattspreite besitzt einen prominenten Hauptnerv und davon ausgehend auf jeder Seite sechs bis acht Seitennerven. Die Nebenblätter sind bei einer Länge von 1.5 bis 8 Zentimetern eiförmig.

Generative Merkmale

Die ährigen Blütenstände werden an Stamm, Ästen oder Zweigen gebildet. Jackfruchtbäume sind einhäusig getrenntgeschlechtig: Ein Baum trägt also sowohl weibliche als auch männliche Blüten. Die gestielten, zylindrischen bis ellipsoiden oder birnenförmigen, bis etwa 10-12 Zentimeter langen und 5-7 Zentimeter breiten Blütenstände sind anfangs komplett in die schnell abfallenden, eiförmigen Deckblätter eingehüllt. Die Blüten sind sehr klein, es sind in einem Blütenstand mehrere tausend Blüten vorhanden, die an einer keuligen, fleischigen Rachis sitzen. Die männlichen Blüten sind grünlich, einige Blüten sind steril. Die männlichen Blüten sind behaart und die Perianthröhre endet mit zwei 1 bis 1.5 Millimeter großen Lappen. Die jeweils einzelnen und vorstehenden Staubfäden, mit gelben, rundlichen und zweithekigen Staubbeuteln, sind in der Knospe gerade. Nach der Pollenausschüttung fallen die Staubblätter, die dann aschgrau werden, nach wenigen Tagen ab, später auch fallen die ganzen männlichen Blütenstände. Die grünlichen weiblichen Blüten, mit behaartem und röhrigem Perianth, besitzen einen fleischigen Blütenboden. Die weiblichen Blüten enthalten einen einfächerigen Fruchtknoten mit einem vorstehenden Griffel mit breiter, kopfiger oder selten zweilappiger Narbe. Die Blütezeit reicht von Dezember meist Februar bis März.

Früchte

Die ellipsoiden bis rundlichen Fruchtverbände aus dem fleischigen Perianth, die eigentlichen Jackfrüchte, wachsen an einem langen und dicken Stiel am Stamm, sind unterschiedlich groß und von einer anfangs gelblich-grünlichen bis gelben, bei Reife gelblich-braunen, harten, gummiartigen Schale mit kleinen Noppen umgeben, mit harten, konischen, hexagonalen, mehr oder weniger spitzen Tuberkeln. Die sehr groß werdenden und unterschiedlich geformten Fruchtverbände weisen eine Länge von 30 bis 100 Zentimetern und einen Durchmesser von 15 bis 50 Zentimetern auf und können bis zu 50 Kilogramm oder mehr wiegen. Ein ausgewachsener Baum produziert bis zu 700 Früchte pro Jahr, die zwischen 0.5 und 50 kg wiegen. Im Durchschnitt werden auf Jackfruchtbaum-Plantagen maximal etwa 50 bis 80 t Früchte pro Hektar jährlich geerntet.

Sie bestehen aus einem festen, fibrösen, weißlichen, etwa 5-10 Zentimeter dicken Kern und vielen, bis zu 10 Zentimeter langen Einzelfrüchten mit schmal-elliptischen bis eiförmigen, hellbräunlichen Achänen, die eine Länge von etwa 3 Zentimetern und einen Durchmesser von 1.5 bis 2 Zentimetern aufweisen. Es können etwa 100-500 Samen pro Frucht vorhanden sein. Die Samenschale besteht aus einer dünnen, ledrig-wachsigen, später dickeren, pergamentartigen und leicht ablösbaren Testa und einem bräunlichen, häutigen Tegmen, die Kotyledonen sind meist ungleich groß, das Endosperm ist minimal vorhanden. Der Fruchtverband reift während der Regenzeit von Juli bis August. Die bohnenförmigen Achänen der Jackfrucht sind mit einem festen gelblichen Arillus umhüllt, welcher bei Reife der Frucht einen intensiv süßlichen Geschmack besitzt. Das Fruchtfleisch wird von vielen schmalen Fasersträngen eingehüllt, welche zwischen der harten Schale zum Kern der Frucht verlaufen und fest mit ihm verbunden sind. Bei Anschnitt sondert der innere Teil ein sehr klebriges milchiges Sekret ab, das sich kaum mit Wasser und Seife, jedoch mit Öl oder anderen Lösungsmitteln von der Haut lösen lässt. Zur Reinigung der Hände nach dem Auspulen des Fruchtfleisches halten beispielsweise Straßenhändler in Tansania, welche die Frucht in kleinen Segmenten verkaufen, für ihre Kunden Schälchen mit Petroleum vor, damit sie sich die klebrigen Finger reinigen können.

Eine durchschnittliche Frucht besteht aus 27 % essbarem Samenmantel, 15 % essbaren Samen, 20 % weißer Pulpe und Rinde und 10 % Kernen. Wenn Bäume zu viele mittelmäßig große Früchte tragen, wird gewöhnlich ein guter Teil davon entfernt. dadurch können die übrigen Früchte größer werden und sich besser zur Reife entwickeln.

Chromosomenzahl

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 56.

Verbreitung

Kultiviert wird der Jackfruchtbaum in allen tropischen Gebieten der Welt. Beheimatet ist Artocarpus heterophyllus in Indien, wo er in den Ost- und Westghats bis in Höhenlagen von 1100 Metern vorkommt. Hauptanbauländer sind Indien, Bangladesch, Thailand, Indonesien, Sri Lanka und Nepal. In Indien liegen die Hauptanbaugebiete in Kerala, Karnataka, Assam und Westbengalen.