Hügel-Mehlbeere

Die Hügel-Mehlbeere ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Mehlbeeren innerhalb der Familie der Rosengewächse.

Beschreibung

Vegetative Merkmale

Die Hügel-Mehlbeere ist ein Strauch oder kleiner Baum mit Wuchshöhen von bis zu 18 Metern. Die Rinde ist grau bis dunkelgrau und anfangs glatt.

Generative Merkmale

Die zwittrige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle.

Vergleich mit ähnliche Arten

Sorbus collina kann von den ebenfalls polyploiden süddeutschen Arten der Tauber-Mehlbeere und der Donau-Mehlbeere gut unterschieden werden:

Gegenüber Sorbus collina ist die Tauber-Mehlbeere durch ihre vergleichsweise großen, lanzettlich rhombischen, durchweg zugespitzten Laubblätter von den verkehrt-eiförmigen, wesentlich geringer zugespitzten Laubblättern abtrennbar. Die breiteste Blattstelle liegt bei Sorbus dubronensis deutlich zur Blattbasis verschoben, während bei Sorbus collina die breiteste Blattstelle in der Mitte des Blattes liegt. Ferner zeigt Sorbus dubronensis einen deutlich spitzeren Winkel an der Blattbasis, tiefere Positionen der maximalen Einschnitte am Blatt, größere Zahnbreite und Anzahl der Nerven. Während die Blattspitze der Tauber-Mehlbeere gerade zuläuft und zugespitzt ist, läuft sie bei der Hügel-Mehlbeere bogenförmig stumpf zu und wird meistens von einem sehr kleinen Spitzchen gekrönt. Die Blattform der Hügel-Mehlbeere erinnert an einen Tennisschläger. Damit ist sie auch gut von Sorbus dubronensis abtrennbar. Die Echte Mehlbeere der Schwäbischen und Fränkischen Alb, des Schwarzwaldes und aus Thüringen ist diploid. Entgegen der Echten Mehlbeere im engeren Sinne ist Sorbus collina eine derbblättrige Aria-Sippe.

In Baden-Württemberg bildet die Hügel-Mehlbeere triploide Bastarde mit der Echten Mehlbeere.

Vorkommen

Die Hügel-Mehlbeere besiedelt in Deutschland in einem ihrer größten Teilareale die gesamte Frankenalb bis zum Ries. Diese Sippe hat mehrere weitere Teilareale in Tschechien und Österreich, wo sie im Waldviertel und im Salzburger Land vorkommt und von dort an bisher einer Stelle an der Salzach bei Burghausen auf Bayern übergreift. Das übrige bayerische Areal liegt in der Frankenalb von Lichtenfels im Norden über die ganze Nördliche und Mittlere Frankenalb etwa bis zum Ries, wobei die westlichsten Vorkommen morphologisch leicht abweichen, genetisch aber nur gering unterschieden sind. Bemerkenswert ist der homogene Charakter der Sippe in Böhmen und Mähren, während ihre innere Sippenstruktur in Bayern recht komplex erscheint.

Die Hügel-Mehlbeere kommt in der Regel auf Weißjura in Höhenlagen von 200 bis 620 Metern vor. Sie ist mit Liguster und Bastarden aus dem Bereich von Sorbus latifolia s. l. vergesellschaftet. Besiedelt werden Fels- und Gebüschmäntel der Kalk- und Dolomitfelsen, Waldränder und Kiefernwälder, wie auch freistehende Lesesteinhaufen auf der bayrischen Jura-Hochfläche.