Die Pflanzengattung Felsenbirnen gehört zu den apfelfrüchtigen Kernobstgewächsen innerhalb der Familie der Rosengewächse.
Amelanchier-Arten sind laubabwerfende, sommergrüne Sträucher oder kleine Bäume. Die auffälligen Winterknospen sind schmal-zylindrisch mit einigen Knospenschuppen. Die Blattspreiten-Hälften ruhen in der Knospenlage konduplikativ zusammengeklappt – also ähnlich wie auch beim Tulpenbaum.
Die wechselständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfachen Blattspreiten sind häufig filzig behaart. Die Blattränder sind glatt oder gesägt. Nebenblätter sind vorhanden.
In endständigen traubigen Blütenständen stehen viele Blüten zusammen.
Der Blütenbecher ist glockenförmig. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf freien Kelchblätter sind ganzrandig. Die fünf freien Kronblätter sind meist weiß, länglich oder lanzettlich, schlank. Es sind zehn bis zwanzig Staubblätter vorhanden. Die zwei bis fünf Fruchtblätter sind unter- bis halbunterständig. Je Fruchtblatt sind zwei Samenanlagen vorhanden. Die zwei bis fünf Griffel sind teilweise verwachsen oder frei.
Die bei Reife dunkel-violetten bis bläulich-schwarzen, kleinen, apfelförmigen Früchte, es sind Sammelbalgfrüchte, mit vier bis zehn einsamigen Fächern sind saftig und süß. Die Früchte weisen am oberen Ende noch die zurückgekrümmten Kelchblätter und Blütenbecherreste auf.
Blätter und Samen der Felsenbirne enthalten geringe Mengen cyanogener Glykoside. Nach dem Verzehr von unreifen Früchten oder großer Mengen zerkauter Samen können Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Unzerkaute Samen werden unverdaut wieder ausgeschieden. Nach dem unbeabsichtigten Zerbeißen einiger Samen sind jedoch keine Vergiftungssymptome zu erwarten – ähnlich wie bei Apfelkernen, die auch cyanogene Glykoside in allerdings deutlich größerer Menge enthalten.
Der botanische Gattungsname Amelanchier leitet sich ab von der französisch-provencalischen Bezeichnung amélanche für die Früchte der dort heimischen Amelanchier ovalis. Das Wort amelanche ist keltisch-gallischen Ursprungs und bedeutet Äpfelchen. Die erste schriftliche Erwähnung von Amelanchier datiert aus dem Jahre 1549. Die Gattung Amelanchier wurde 1789 durch Friedrich Casimir Medicus aufgestellt.
Die Gattung Amelanchier umfasst etwa 25 Arten, die fast alle in Nordamerika verbreitet sind. Eine Art ist in Europa bis Kleinasien und zwei Arten sind in Asien beheimatet.
Die Felsenbirnen-Arten werden in der Regel als Ziersträucher kultiviert. Als solche werden in Mitteleuropa die Arten Amelanchier arborea, Amelanchier lamarckii, Amelanchier laevis und Amelanchier ovalis und deren Sorten verwendet, seltener auch Amelanchier alnifolia und Amelanchier spicata.
Die aromatischen, saftig-süß schmeckenden Wildfrüchte können zu einer süßen Marmelade mit marzipanartigem Beigeschmack verarbeitet werden. In Kanada gibt es Plantagen der Erlenblättrigen Felsenbirne oder Saskatoon.
Im Folgenden sind einige Inhaltsstoffe der Felsenbirnenfrucht aufgelistet und deren unterstellte Wirkung beschrieben.
Amelanchier-Arten werden manchmal von Mehltau befallen. In Frage kommen die Mehltau-Arten Podosphaera clandestina vor. clandestina, Phyllactinia guttata und Phyllactinia mali.