Chilenische Guave

Eine Spezies aus der Kernfamilie der Myrtengewächse ist der Chilenische Guajavabaum. Sie wird in der Mapuche-Sprache Uñi und im Spanischen Murta oder Murtilla bezeichnet. Lediglich weit mit den Guaven verschwägert ist sie.

Beschreibung

Ein zeitloser Halbstrauch ist die Chilenische Guave. Dies reicht Wuchshöhen von 1 bis 2 Meter er. Strahlend dunkelgrün, mit ausgeprägt eingesunkener Mittelader sind die kreuzgegenständig angeordneten, schlichten und knapp gestielten, spitzigen oder bespitzten Laubblätter oberseits.

  • wenn man sie zerreibt

1.4 bis 3.6 cm weit und 0.8 bis 2 cm groß ist die dickledrige und ganzrandige, praktisch eintönige, ei- bis lanzettförmig bis ellipsenförmige Blattspreite. Häufig dicht verbogen ist der Spreitenrand. An 4 mm ist der kurzlebige, einfach rinnige und nahezu karge Blütenstiel länglich. Gemausert mit schwächlichen, unbestimmten Seitenadern ist die Ader.

Zwei kurze, dürre Spathen stehen unter den Blütenkelchen. Im Spätfrühling erscheinen die Blütenkelche achselständig. Mit zweifacher Blütenhülle sind die hängenden, zwittrigen, geringe, vier- bis fünfzähligen und langstängelige Blütenkelche. Ein becherförmiger, grüner bis roter, nahezu karger Blütenbecher ist ausgeprägt. Zurückgelegten und schmal-dreieckig sind die grünen bis roten, ledigen und nahezu geschorenen Kelchblätter. Glockenförmig geordnet sind die farblosen bis seidig purpurfarbenen und dachigen, runden, 5 bis 8 mm starken, ledigen Kronblätter. 40 bis 60 kurzlebige, 2 bis 4 mm lange Staubblätter sind präsent. 4 bis 5 mm groß ist der kegelförmige Stift mit kurzer, kopfiger Schmarre. Unterständig ist das Ovar, das dreikammerig ist. Ein karger Schwebedeckel ist anwesend.

Enorme Unmengen Bienchen locken die Unzahl der Blütenkelche und der Nektarreichtum an. Die Bienchen fungieren als Hauptbestäuber.

Einen Diameter von 7 bis 15 mm weisen die winzigen, nahezu sphärischen und vielsamigen, glitschigen Beerenfrüchte auf und die winzigen, nahezu sphärischen und vielsamigen, glitschigen Beerenfrüchte reifen Mitte des Sommers amaranten bis rot ab. An der nicht völlig verschlossenen Fruchtspitze mit Diskusresten wie bei dem Mispelbaum verbleiben die Kelchblätter. Einen Diameter von 1.5 bis 2 mm haben die Samenkerne. Die Samenkörner müssen zur Bewältigung der Dormanz eine Nass-Kaltphase durchleben. Epigäisch erfolgt die Saat.

2n = 22. beträgt die Chromosomenzahl.

Verbreitung

Diese Gattung hat ihr naturbelassenes Bestehen im südlichen Chile und in benachbarten argentinischen Gegenden. Als Ziergehölz und Obstgehölz u. a. in Großbritannien, Australien und Neuseeland gepflanzt wird sie.

Verwendung

Anfänglich auf den Süden Chiles begrenzt ist die gastronomische Nutzung der Erträge. Die Erträge werden ebenda mit Aguardiente gesetzt, zu Gelee geköchelt oder mit Quittensträuchern zu einem Nachtisch vorbereitet. Mehr oder bisschen an Quittenstrauch oder Walderdbeere erinnert der Gusto der Feldfrüchte.

1844 durch den Pflanzensammler und Pflanzenforscher William Lobb in England eingebracht und ebenda seitdem außerdem als Zierstrauch und Frucht gepflanzt wurde der Chilenische Guajavabaum.

  • In Neuseeland und Tasmanien als Frucht bebaut und als New Zealand cranberry beziehungsweise Tazziberry veräußert wird sie
  • was in Chile zur Sorge Ursache gibt
  • dass die Gattung patentrechtlich behütet wird
  • es zur Biopiraterie seitens australischer und neuseeländischer Agrarkonzerne kommt

Keine Patentschutze liegen aber gut vor. Markenrechtlich behütet ist nur die Marke Tazzyberry.

Quellen

  • Proceedings of the California Academy of Sciences. 4th Series, Vol. 45, No. 12, 1987 – 88, S. 293 – 297, webbasiert auf biodiversitylibrary.org.
  • Sueli Rodrigues, Ebenezer de Oliveira Silva, Edy Sousa de Brito: Exotic Fruits Reference Guide. Academic Press, 2018, ISBN 978 – 0 – 12 – 803138 – 4, S. 129 – 139.
  • Flora Chilena.
  • Informierungen zur lediglich vier Spezies zählenden Gruppe bei Dickicht der Anden Ecuadors.