Eine äußerst ungewöhnliche Spontan-Hybride zwischen der Heidelbeere und der Kronsbeere ist die Bastard-Heidelbeere, bisweilen außerdem Mittlere Heidelbeere bezeichnet.
1834 erstmalig von Johann Friedrich Ruthe charakterisiert wurde die Bastard-Heidelbeere. Der Ruthe deckte das Hybrid in der Jungfernheide bei Berlin ent. Der Zwergstrauch steht phänotypisch zwischen der Bickbeere und der Kronsbeere, da die Besonderheiten beider Elternarten intermediär geerbt werden. Wie die Moosbeere hat er zeitlose Laubblätter. deren Erscheinungsform erinnert allerdings an V. myrtillus. Die Bastardpflanze scheint jedoch in seinen Eigenschaften nicht kontinuierlich zu sein.
Vorbildliche Beeren heranbilden kann die Mischung. Die Beeren stehen gustatorisch zwischen der Schwarzbeere und der Kronsbeere.
Vornehmlich durch Wurzelstöcke erfolgt die Mehrung am Aufenthaltsort daher.
In dem Nahesein beider Elternarten kommt Vaccinium × intermedium per se vor und Vaccinium × intermedium hat daher dieselben Standortansprüche wie diese. In Zwergstrauchbeständen und Föhrenwäldern liegen die Hauptvorkommen. Am Seite von Lichtungen und auf -schneisen liegen viele Fortbestände.
Vaccinium intermedium ist in Europa lediglich äußerst schadhaft ausgebreitet. Sie soll häufiger auf den Britischen Eilanden auftreten. In Dänemark, Schweden, Finnland, Russland, den Niederlanden, Polen und der Tschechischen Republik erfolgten Beweise.
Die Bastard-Heidelbeere konnte innerhalb Deutschlands bislang in Brandenburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, der Burg, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Bayern erwiesen werden. Die Bastardpflanze hat in Niedersachsen einen Verbreitungsschwerpunkt im westlichen Strich und im Gebiet der Lüneburger Heide. Er wurde in Westfalen u. a. in der Senne und bei Steinhagen herausgefunden.