Alte Kaffeerösterei Lünen

Eine vormalige Kaffeefabrik in Lünen in der Cappenberger Straße 51 im Stadtteil Lünen-Nord ist die Alte Kaffeerösterei. Das 1906 errichtete Wohngebäude des zeitligeren Herstellers Ignaz Woestmann ist das ältlichste Bauwerk des Gebäudekomplexes. Der Gebäudekomplexes besteht aus zehn Teilgrundstücken und mehreren Bauten.

Woestmann gründete im Jahr 1924 unter der Bezeichnung VELUNA die damals riesigste Kaffeerösterei Lünens. Zwei zusätzliche Kaffeeröstereien gab es sonst. Neben Bohnenkaffee ebenfalls Kornkaffee und Gerstenkaffee, mundartlich Malzkaffee bezeichnet wurden hergestellt. Aber außerdem bis nach Düsseldorf und Köln belieferte die Kaffeerösterei vor allem Cafés in Lünen und Umfeld. Die Firma geriet in der Depression in ökonomische Probleme. Die Herstellung wurde 1932 abgestellt. Die Bauten dienten seitdem diversen Daseinszwecken. Kleidung und Schuhwerke wurden unter anderem in den Jahren, die 1970 und 1980 sind, hergestellt. Die Fläche wurde 1990 in einen Gewerbehof verwandelt und nach einem Eigentümerwechsel im Verlauf der Zwangsversteigerung im Jahr 2010 der Komplex vollständig renoviert. Er beherbergt seitdem gewerblich-kulturelle Geschäftsräume, darunter Läden für Kulturkreis, Industrie, Kunstrichtung und ein Café, aber außerdem kommerzielle Plätze.

Erfasst in die Strecke der Industriekultur – Sonne, Schwung und Kokses und in die Strecke der Industriekultur – Brotscheibe, Bierchen und Getreide der vom Regionalverband Ruhr erstellten Themenrouten ist die Alte Kaffeerösterei. Die wechselhafte Nutzungsgeschichte und Industriegeschichte dieses Industrieensembles als Besonderheit war Motiv für die Eintragung der Alten Kaffeerösterei in zwei der Themenrouten seitens der Metropolis Ruhr. Als alleiniger Austragungsort in Lünen war die Alte Kaffeerösterei 2013 und 2014 ein Spielort der ExtraSchicht.