Metcalfesches Gesetz

Das Metcalfe’sche Gesetz ist eine Faustregel über das Kosten-zu-Nutzenverhältnis von Kommunikationssystemen. Sie geht davon aus, dass der Nutzen eines Kommunikationssystems proportional zur Anzahl der möglichen Verbindungen zwischen den Teilnehmern wächst, während die Kosten nur proportional zur Teilnehmerzahl selbst wachsen. Siehe zur Veranschaulichung das Bild mit Netzen aus 2, 5 beziehungsweise 12 Teilnehmern und 1, 10 beziehungsweise 66 Verbindungen. Das führt dazu, dass bei jedem Netz ab einer gewissen Größe der Nutzen die Kosten übersteigt. Der mathematisch simple Gegenstand der Überlegung wurde erstmals von Robert Metcalfe 1980 ausgesprochen. Seine Überlegung, die er selbst nie als Gesetz bezeichnet und auch nicht publiziert hat, blieb unveröffentlicht bis zur Publikation Metcalfe’s Law and Legacy durch George Gilder 1993.

Das seither so genannte Metcalfe’sche Gesetz erklärt viele der Vernetzungseffekte von Kommunikationstechniken wie dem Internet oder dem Usenet, jedoch eher grundsätzlich als quantitativ. Es kann auch an der Nutzung von Faxgeräten veranschaulicht werden: ein einzelnes Faxgerät ist nutzlos. Doch mit jedem weiteren Gerät im Netzwerk steigen die Möglichkeiten der Interaktion, da die Anzahl der möglichen empfangenen und gesendeten Faxe ansteigt.

Seit den 1990er Jahren, in denen mehrere westliche Armeen eine Transformation einläuteten, hat die Regel in deren kommunikationstechnische Vernetzung Einzug gehalten. Bei der in dieser Hinsicht führenden Armee, den US-Streitkräften, findet das Gesetz in der netzwerkorientierten Kriegsführung Eingang.

Später wurden aber auch ernsthafte Einwände erhoben, beispielsweise 2006 von Briscoe et al. in Metcalfe’s Law is Wrong. Insbesondere wird die entscheidende Annahme bezweifelt, dass der Nutzen tatsächlich proportional zum Quadrat der Anzahl der Teilnehmer wächst.